Alois Hudec

Buchdruckergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1914    † 1943

 

Lebenslauf

Alois Hudec wurde am 4.5.1914 in Wien geboren. Er absolvierte eine Buchdrucker­lehre, und arbeitete in der Österreichischen Staatsdruckerei.

Verfasser von Flugblättern, Mitarbeit für die "Rote Fahne"

1934 trat Alois Hudec der KPÖ bei. Er verfasste Flugblätter, die er verbreitete und schrieb für die »Rote Fahne«.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 12. 5. 1941 wurde Alois Hudec verhaftet und am 3. 11. 1942 gemeinsam mit Franz Macek und Wilhelm Weixlbraun (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.3.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Gnadengesuch seiner Eltern Alois und Johanna Hudec an den Reichsjustizminister, vom 15. 11. 1942

„Schwer trifft uns Eltern das harte Urteil, denn wir hängen mit inniger Liebe an unserem einzigen Kind und er an uns. Möge der Herr Reichs-Justizminister Gnade für Recht ergehen lassen, wie ministerielle Beschlüsse aus jüngster Zeit besagen, demjenigen nicht die volle Härte des Gesetzes trifft, der aus aus freien und eigenem Entschluss eine strafbare Handlung nachweisbar eingestellt hat. Bitten daher den Herrn Reichs-Justizminister kniefälligst um Gnade für unseren bis jetzt noch unbescholten gewesenen Sohn. Uns ihm noch einmal die Gelegenheit zu geben, den Beweis zu erbringen, dass er als ehrlicher, fleißiger und braver Arbeiter voll und ganz gewillt ist und beim Aufbau des Großdeutschen Reiches mithelfen darf.“

Aus einem Kassiber an seine Eltern

„Liebe Eltern, kränkt euch nicht und lasst den Kopf nicht hängen, denn wenn wir auch jetzt geschlagen werden, so wird die Zeit kommen, wo ihr durch die Straßen marschiert und das Lied der Arbeit singt: ’Völker, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationale erkämpft das Menschenrecht‘. Dann denkt an uns, denn dann marschiert auch unser Geist in euren Reihen mit. Es lebe die Freiheit!“

Gedenktafel

Sein Name steht auf der 1963 enthüllten Gedenktafel in der Österr. Staatsdruckerei (jetzt: Wien 23, Tenschertgasse 7).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Die Gedenkstätte auf der Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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